Die Liste der potentiellen Motive war sehr
viel länger, schließlich hat die "T"jede Menge
Unterfirmen wie die DeTeDebil und sogar eine
eigene Versicherungsgesellschaft - die
DeTeArroganz. So entschloß man sich denn an
Orl und Stelle, T-Shirts zu drucken so es denn
die bescheidene Erfa-Kreis-Kasse erlaube.
Diese erlaubte - nach dem Einholen von Angeboten bei etlichen Druckereien - nur den
Druck von 3 Motiven und einer eher bescheidenen Anzahl von T-Shirts, ausreichend jedoch
um die Familie auf der Cebit damit halbwegs zu
beglücken, Um die T-Shirts auch extern Anbieten zu künnen, wurde eine Werbeanzeige in die
Datenschleuder gesetzt um zunächst von der
Anzahl der eingehenden Bestellungen abhängig
zu machen, wieviel produziert werden sollten.
Daher auch der Zusatz, von der 4 wöchigen Lieterzeit.
Zur Cebit lagen dann also"Teuer", "Null-Tarif" und "BeTrug" vor und auf dem legendären
Dienstagstreff am größten Telekom-Stand wurde dann auch der Standleiter Herr Sollich mit
einem "Null-Tarif' und der Datenschleuder beglückt - bedient er uns doch brav seit Jahren
mit Orangen-Saft undWerbegeschenken zwecks
Aufrechterhaltung der diplomatischen Beziehungen ("und wenn Sie so nett wären, dieses
Jahr den Stand nicht auseinanderzuschrauben...)"
Ob's das Exemplar von Herrn Sollich oder
ein anderes war:WerligeWochen nach der Cebit
ging per Fax ein Schreiben einer Anwaltskanzlei ein, deren Liste der Kanzlei Standorte und
Mitarbeiter kaum aufs Briefpapier paßte und uns
schriftlich den Erhalt der Datenschleuder bei der
Generaldirektion der Telekom in Bonn bestätigte.
Die T-Shirts erfreuten sich dort offenbar einiger Beliebtheit, so daß die Generaldirektion
sich entschlossen hatte bei einem Streitwert von
500.000 DM (fünfhunderttausend) den CCC e,V.
aufzufordern, den Vertrieb und die Bewerbung
zu unterlassen und dies schriftlich zu bestätiigen. Die bescheidenen Kosten dieser Unterlassung nach Brago von rund 4000.- DM hätten
wir natürlich auch zu tragen.
Diese Unterlassungs-Erklärungs-Aufforderung erreichte uns am Mittwoch dem 5, April
per Telefax Lind führte - vorsichtig ausgedrückt
- zu einigen internen Querelen.
Der Leser möge an dieser Stelle beachten, daß
dieser Artikel eine Darstellung des Produzenten und keine Außerung des CCC e-V. oder dessen Vorstandes ist,
Die Vorstandsmitglieder des CCC e.V. wurden vom Problem in Kenntnis gesetzt und ihnen - soweit möglich - auch die Unterlassungsaufforderung zugefaxt. Klar schien für den Produzenten, daß eine rechtliche Variante, gefunden werdensollte, die einen Vertrieb derT-Shirts ermöglichte und so unserem Recht auf Meinungsäußerung durchzusetzen half. Eine Veröffentlichung der Geschichte schien dem nicht
abkömmlich - auch und vor allem, um etwaige
Unterstützung auch außerhalb der Vorstandskreise zu mobilisieren.
Der in Chaos-Kreisen nicht unumstrittene
Anwalt Gravenreuth, der dem Produzenten vor
der T-Shirt-Produktion als beratende Instanz zur
Verfügung stand - schlicht aus Gründen der
Verfügbarkeit, Sachkenntnis und Kooperationsbereitschaft ohne finanzielle Interessen - wurde kontaktiert und ihm die Unterlassungsaufforderung zugefaxt. Ein rechtliches Vorgehen beim auftreten etwaiger Probleme war vorher angesprochen worden und die Argumentation sozusagen schon festgelegt (freie Meinungsäußerung, Sachgehalts-Feststellung), die
Höhe des Streitwertes stellte uns allerdings vor
das Problem, dieses "Recht" in einem nichtfinanzierbaren Rechtsstreit erkämpfen zu müssen.
So wurde im groben als Strategie erkoren, die
Unterlassungserklärung zwar zu leisten (um einen Prozeß mit der entsprechenden Streitwerthöhe zu vermeiden), die Kosten der Unterlassungserklärung jedoch mit Verweis auf deren
Unberechtigtheit nicht zu leisten. Daraufhin
hätte die "T"
zwei Möglichkeiten; in einem öffentlichen Prozeß mit entsprechender PresseBegleitung um diese Kosten von rund 4000.DM zu streiten - oder es sein zu lassen.
Als Wau, dem die Unterlassungserklärungsaufforderung und die internen Faxe ebenfalls
zugeschickt worden waren, sich schließlich am
Samstag mit in die Koordination einschaltete,
(vorher war er nicht erreichbar) meinte er - so
wie er es Ansatzweise ja auch schon im Editorial schrieb - daß hier ja offenbar eine Ungeheure und vor allem unabgesprochene Koordination eines Einzelgängers u.a. zu einer Pressemeldung wie auch der Beauftragung eines CCCIntern nicht unumstrittenen Anwalts geführt hatte.
Die Ereignisse der kommenden Tage - vor
allem die internen Streitereien - seien dem Leser an dieser Stelle erspart, sie werden auf der
Mitgliederversammlung noch hinreichend breitgetreten werden. Unterm Strich kommt jedenfalls dabei raus, daß einige Vorstandsmitglieder es nicht einsahen, das der CCC e.V. hier für
die Aktion in Haftung treten müsse bzw. als sie
es einsahen, es so darstellten, daß der e.V hier
für Sachen haften müsse, die die Mitglieder eines Erfa-Kreises verbrochen hätten. Das die
Mitglieder des Erfa-Kreises auch Mitglieder des
CCC e.V. sind, wurde an dieser Stelle offenbar
vergessen. Aber hierzu - wie schon gesagt - auf
der Mitgliedsversammlung mehr.
Wiedemauchimmer wurde - schlicht, weil es
nicht anders möglich war - die Unterlassungserklärung geleistet und ob wir die Streitkosten
jetzt zahlen müssen oder nicht wird bereits wieder auf dem Weg diplomatischer Beziehungen
geklärt.
Trotzdem hat die Geschichte aufgezeigt, daß
die Zustände des CCC e.V. dringender struktureller Änderungen bedürfen, und daß zumindest
das Selbstverständnis, mit dem der Schreiber
dieses Artikels im CCC agiert, nicht unbedingt
dem anderer Vorstandsmitglieder entspricht.
Andy M.-M.